Fragen und Antworten an Ma Jiangbao

Forum: Warum soll man in der heutigen Zeit noch Waffenformen üben?

Ma Jiangbao: Nicht alle Freunde des Taijiquan üben Waffenformen. Das muss auch nicht sein, aber ist gibt doch drei gute Gründe, es zu tun.

Taijiquan ist ein alte Kampfkunst. Zu den Kampfkünsten in China gehörten schon immer die Waffenformen. Taijiquan als Teil dieser Tradition bietet dem Schüler also auch verschiedene Waffenformen. Wenn man daran interessiert ist, der Tradition zu folgen und ein vollständiges System zu erlernen, sind Waffenformen ein wichtiger Bestandteil der Kampfkunst.

Die Waffenformen im Taijiquan werden dynamisch geübt, d. h. es gibt den Wechsel zwischen langsam und schnell, sowie zwischen hart und weich. Dies fördert eine sportliche Entwicklung des Schülers und stellt hohe Ansprüche an die Körperbeherrschung. Somit sind die Waffenformen eine ideale Ergänzung der langsamen Form.

Die sportliche Aktivität sowie die intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper verstärkt den gesundheitlichen Effekt des Taijiquan. Da man die Waffenformen ja auch alleine und nicht gegen den Anderen übt, kann man die Belastung in idealer Weise an die eigene Konstitution anpassen.

Forum: Wie wird Pushhands im Wu-Stil unterrichtet?

Ma Jiangbao: Zuerst muss man einen guten Lehrer finden. Das ist eines der Hauptprobleme. Dann muss man nach Partnern suchen, die zu den eigenen Bedürfnissen passen. Es ist am Anfang gut, nur mit einigen wenigen Partnern zu üben.

So gewöhnt man sich an die Techniken und man kann sie sehr gut üben. Während dieser Zeit sollte großer Wert auf die Fähigkeit des Fühlens (tingjin) gelegt werden.

Wenn man so trainiert, wird man ganz natürlich die Fähigkeit des Verstehens (dongjin) entwickeln. Wenn man einen bestimmtes Niveau erreicht hat, sollte man nach möglichst vielen Partnern Ausschau halten. Das wird die technischen Fähigkeiten, aber auch das tingjin und das dongjin wesentlich verbessern.

Forum: Warum steht man im Wu-Stil Taijiquan im Gongbu schräg nach vorn?

Ma Jiangbao: Die Schräge nach vorne bedeutet, dass man von der Ferse bis zum Scheitel eine gerade Linie hat. Dies passt zu der parallelen Fußstellung und eignet sich sehr gut zur Abgabe von Kraft. Alle Teile des Körpers zeigen in die Richtung, in die die Kraft abgegeben wird.